Preloved ist in! - Secondhand-Kindermode ohne Muff
Schon wieder rausgewachsen! Da war der Januar noch nicht mal rum, und schon brauchte mein Kind ein größeres Schnee-Outfit - inklusive Stiefel! Wer kommt da noch hinterher?
Kinder wachsen und wachsen... und wechseln ihre Kollektionen schneller als die Jahreszeiten. Da wir weder einen Goldesel zuhause haben noch uns für Kinderkleider in die Schulden stürzen wollen, greife ich nun häufiger auf Option drei zurück: auch mal Secondhand! Oder weil es sich viel schöner anhört: Preloved!
Secondhand ohne Muff – wortwörtlich!
Preloved - also wörtlich übersetzt "vor-geliebt" - beschreibt hochwertige Secondhand-Mode, die im guten Zustand ist, pfleglich und liebevoll behandelt wurde. Dadurch setzt sie sich von den meist muffigen Flohmarktteilen ab. Einzelne Ladengeschäfte für Secondhand-Kindermode gibt es bereits (mein Tipp weiter unten). Aber auch online gibt es jenseits von Ebay Kleinanzeigen einige tolle Shops, sogar speziell für Kinder: Designerteile, beste Qualität, meist nicht mal oft getragen. Und das dann zu einem unschlagbaren Preis, der sogar unter den „firsthand“-Preisen von H&M und Co. liegt!Die wichtigsten Tipps fürs Secondhand-Shopping
Was kaufe ich Secondhand? Und was lieber nicht?
- Jacken, Skianzüge, hochwertige Stoffkleider, Hemden, Stoffhosen – kurz, alles was aus unempfindlichen Stoffen besteht, gut waschbar ist und nicht direkt am Körper getragen wird. Auch besonders gut: Festtagskleidung, da sie meist auch beim Vorbesitzer nur sehr selten getragen wurde.
- Genauer hinschauen würde ich bei Pullovern, Jeans und Schuhen. Diese sollten in besonders gutem Zustand, am Besten ungetragen sein.
- Abstand nehmen würde ich von getragenen Bodies, Unterwäsche, Strumpfhosen und auch Mützen/Schals. Alles, was so dicht am Körper getragen wird, ist einfach größeren Belastungen ausgesetzt. Hier würde ich wirklich in schöne Neuware investieren.
Welche Marken sind auch gebraucht noch top?
- Für mich sind die Klassiker bei Preloved-Secondhand-Mode für Kinder hochwertige, zeitlose Marken wie Bonpoint, Bonton, Chloé oder Il Gufo. Die wunderschönen Kleidchen von Bon Point fangen z.B. neu mit Preisen um 150€ an, Secondhand zahle ich dann etwa ein Drittel!
- Für Winterjacken schaue ich nach Ralph Lauren, Moncler, Woolrich.
- Für Schnäppchen bei Jäckchen, Hosen, Kleidern, Blusen werde ich bei Petit Bateau, Jacadi und Mini-Boden fündig. Aber Achtung: Gerade diese Marken haben häufig zum Ende der Saison rasante Sale-Angebote bis zu 50% oder sogar 70%, so dass sich die Secondhand-Angebote manchmal kaum unterscheiden!
- Von den großen spanischen Ketten (Zara, Mango) würde ich eher nichts Secondhand kaufen. Diese sind meist zu "trendy" und auch qualitativ einfach eher auf Kurzlebigkeit für eine Saison ausgelegt.
Wie kann ich den Zustand und die Echtheit richtig einschätzen?
- Wer nicht die Möglichkeit hat, direkt in einem Ladengeschäft einzukaufen, muss sich auf die Angaben der Online-Shops verlassen. Hier kann man sich die Bewertungen der Verkäufer anschauen.
- Der Zustand des Kleidungsstücks sollte online immer angegeben und auf Fotos dokumentiert sein. Im Zweifel würde ich immer noch einmal nachfragen.
- Einige größere Secondhand-Online-Shop punkten mit dem Service, dass alle Kleidungsstücke vor dem Einstellen im Shop auf Echtheit der Angaben geprüft wurden.
Welche Preise sind angemessen?
- Um nicht den Überblick zu verlieren, sollte man den ursprünglichen Preis im Kopf haben (vergleichbares Teil der aktuellen Kollektion, evtl. sogar den Sale-Preis). Die Hälfte oder ein Drittel davon scheint im Durchschnitt angemessen.
- Man kann auch einmal nachrechnen, wieviel das vergleichbare Kleidungsstück neu z.B. bei Zara kosten würde, und ob für einen der Wert dann im Verhältnis steht.
- Verhandeln! Bei einigen Online-Shops sind die Preise fest, bei „Marktplatz“-Shops mit privaten Verkäufern oder im Ladengeschäft darf man ruhig versuchen zu handeln, aber natürlich fair und mit Maß!
- Beachten: Der Versand kommt online in den meisten Fällen noch dazu. Tipp: Innerhalb Deutschlands kann man mit privaten Verkäufern auch eine günstigere Warensendung der Deutschen Post vereinbaren.
Welche Kleidergrößen sind die besten für Secondhand?
- Größen 50 bis 74: die Kleidungsstücke der ersten Monate sind meist noch „unverwüstet“ und gut erhalten. Ab Einführung der Beikost gibt's leider auch mal Brei-Flecken!
- Größe 80 bis 92: Mit etwa einem Jahr sind die größten "Sauereien" vorüber und das große Wachsen beginnt. Hier lohnt es sich also!
- Größen 98/104/110: Diese Größen werden lange getragen und sind dementsprechend schon etwas abgenutzt. Genau hinschauen!
- Ab Größe 116: Ab Vorschul- und Schulalter sind die Kleidungsstücke meist wieder in gutem Zustand, manchmal praktisch ungetragen. Hier gibt es tolle Schnäppchen!