Ägäis für alle! - Inselhopping mit Familie
"Inselhopping" - das hört sich doch verführerisch nach Raffaelo-Werbung an! Na klar: Seychellen, Wasserflugzeug, exquisite Cocktails und zur Abrundung eine Kokospraline... Für uns Kinder der 80er Jahre haben sich diese Bilder wahrscheinlich in alle Ewigkeit als ultimativer Urlaubstraum eingebrannt. Das muss wohl Luxus sein!
Jeder, dem wir also erzählten, wir machten "Inselhopping", hatte wohl auch diese Bilder im Kopf, und fand es eher belustigend, wenn wir dann von unseren Reiseplänen berichteten: je eine Woche Paros und Mykonos mit zwei Kindern. Ist das nicht einfach nur Familienurlaub in Griechenland? Nein, denn der Standortwechsel, unser "Insel-Hopp", ist etwas, das für uns ganz neu war und diesen Urlaub so speziell gemacht hat.
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Inselhopping mit Familie
Wie bei vielen Familien gibt es auch bei uns die unterschiedlichsten Erwartungen an den Urlaub: Wünsche der Eltern, Bedürfnisse der Kinder... Wir sind uns einig, dass wir uns erholen und entspannt Zeit miteinander verbringen wollen. Wir wollen aber auch Neues erleben, von dem wir uns lange gegenseitig erzählen können. Vor allem ich möchte im Urlaub keinen Haushalt machen, aber eine durchorganisierte Hotel-Anlage wird uns irgendwann zu langweilig. Wir möchten relaxen und keinen "Erlebnis-Druck" im Urlaub haben, aber nach spätestens einer Woche haben wir dann doch Sehnsucht nach ein bisschen Kultur, Shopping und Cocktails."Inselhopping mit Familie", also ein zwischenzeitlicher Standort-Wechsel passt da ziemlich gut ins Konzept! Ein Land, eine Kultur, eine Anreise. Aber zwei Inseln, zwei verschiedene Welten, zwei Urlaube in einem!Jeweils eine Woche an einem Ort: das ist lange genug, um dem kindlichen Bedürfnis nach einer gewissen Routine und Verlässlichkeit entgegen zu kommen. Aber auch nicht zu lange, so dass wir unserem Wunsch nach neuen Eindrücken und der Vereinbarkeit von zwei verschiedenen Urlaubsideen entsprechen.
So hoppt es sich am Besten
Die Kykladen, also die Inselgruppe um Mykonos, Paros, Naxos, Santorin und etlichen weiteren Inseln in der südlichen Ägäis, erreicht man von Deutschland aus mit dem Flugzeug. Der Großteil der Inseln wird nur von inner-griechische Airlines angeflogen. Deshalb erfolgt die Anreise meist über Mykonos (z.B. jeweils sonntags ab München mit Eurowings und Condor), und weiter geht es mit dem Schiff. Vom Neuen Hafen in Mykonos hat uns der Sea-Jet in 45 Minuten nach Paros gebracht und auf dem Sonnendeck fing der Urlaub schon an! Die Überfahrt ist ein aufregendes Erlebnis für die ganze Familie. Mit der S-Bahn in München, dem Flugzeug, der Fähre und mehreren Taxis hatten wir an einem Tag alle erdenklichen Verkehrsmittel genutzt... Es hätte nur noch der Ritt auf dem Esel gefehlt!Erste Station: Paros
Paros ist im Verhältnis zu Mykonos so wie Föhr oder Amrum zu Sylt. Während die legendäre Party-Insel überschwemmt wird von Kreuzfahrschiffen, teuren Boutiquen und Restaurants, sind die umliegenden Inseln zwar nicht so mondän und elegant, dafür aber im gleichen Klima und so relaxed! Gerade Paros steht im Ruf, besonders familienfreundlich zu sein.Unterkunft
Wir haben im Parosland in Aliki gewohnt. Ein kleines persönliches Hotel mit sehr aufmerksamen Service, schönem Garten, ebenerdigen Zimmern, Restaurant, Pool und Kinderspielecke. Wir haben Halbpension gewählt, was für uns Frühstück und Abendessen im Hotel bedeutete. Mittags bestellten wir Griechischen Salat und ein Gläschen Rosé an den Pool. Für unsere erste Station haben wir uns bewusst gegen eine Ferienwohnung oder Pension entschieden, denn wir wollten vor Ort nicht viel nachdenken und organisieren müssen. Ich wollte möglichst wenig tun, einfach zurücklehnen und Füße hoch - zumindest solange uns die Kinder ließen...Ausflüge & Fortbewegung
Wir haben den Ort Aliki tatsächlich nur einmal verlassen, um nach Naoussa zu fahren. Dieser malerische Fischerort am anderen Ende der Insel ist so wie man sich Griechenland vorstellt: mit kleinen Geschäften und Tavernen an lauschigen Plätzen. Wie aus dem Bilderbuch! Für die Fahrt von einer halben Stunden nach Naoussa haben wir nicht mal einen Mietwagen genommen, sondern sind mit dem Taxi gefahren. Bei 35 Euro pro Fahrt sind wir so günstiger und in jedem Fall viel bequemer über die Insel gekommen. Nach einer Woche in Paros hatten wir uns gründlich erholt, viel geschlafen, sogar ein paar Seiten im Buch geschafft und mit den Kindern geplantscht, gespielt, gelesen... nun es war Zeit weiterzuziehen! Doch statt nun ganz abzureisen, wartete unsere nächste Station auf uns!Ein tolles neues Gefühl: "Auf Wiedersehen" sagen, aber noch nicht in die verregnete Heimat zurück, sondern einfach woanders weiter Urlaub machen!
Zweite Station: Mykonos
Mit der Fähre ging es zurück nach Mykonos. Und während es auf Paros so beschaulich und ruhig war, empfing uns Mykonos' Lebendigkeit schon bei der Ankunft im Hafen. Beim Weg ins Zentrum ging es vorbei an etlichen Boutiquen, edlen Restaurants und Bars. Hier wehte ganz klar ein anderer Wind! Mykonos ist an sich schon eine Legende und hat einige berühmte Fans: die ultimative Trendsetterin Jackie Kennedy kam seit den 60ern regelmäßig auf die Insel, besonders natürlich nach der Hochzeit mit dem griechischen Reeder Onassis! Der internationale Jetset folgte ergeben. Davon zeugen die beeindruckenden Yachten im Hafen - Kategorie mindestens Saint Tropez! Die Stadt selbst ist ein kleines Gesamtkunstwerk: die hübsche Hafenpromenade, weiße Häuser, enge Gassen, beschauliche Plätze, zwischendurch der Blick aufs türkis-farbene Meer und über allem wachen die majestätischen Windmühlen. Magisch!Unterkunft
Wir hatten das Glück, direkt in Mykonos Stadt übernachten zu können. Eine befreundete Familie hat dort seit Jahrzehnten ein Ferienhaus, in dem wir gemeinsam mit ihnen wohnen konnten. Spielkameraden für die Kinder und Insider-Tipps für die Großen gab es also reichlich! Für uns als Familie war die Lage auch besonders toll, da wir abends direkt zu Fuß ins Restaurant laufen oder schlafende Kinder bequem den kurzen Weg zurücktragen konnten. Und wie wir es uns gewünscht hatten: wir waren mitten drin im quirligen Leben! Nach einer Woche "Bedientwerden" im Hotel auf Paros hatten wir nun auch einen anderen Modus: selber Kochen, Bettenmachen, Aufräumen... So gelang es aber schnell, sich in der Stadt ein bisschen zuhause und wie echte Mykonioten zu fühlen!Fortbewegung & Versorgung
Mykonos Stadt ist komplett autofrei. Das ist herrlich unkompliziert und sorgenfrei, wenn man mit Kindern durch die Stadt schlendern will! Aber dafür muss eben alles getragen werden: vom Taxi absetzen lassen, Kinder und Gepäck, Strandtasche und Einkäufe abladen? Fehlanzeige! Es gibt einfach keine Straßen, sondern nur kleine verwinkelte Gassen. Wir hatten für die Woche einen Leihwagen und haben ihn für Strandausflüge oder zum Lebensmittelkaufen auch ausgiebig genutzt. Geparkt haben wir beim großen öffentlichen Parkplatz am Alten Hafen. Die Lebensmittelgeschäfte in der Stadt sind extrem teuer, deshalb haben wir lieber auf dem Rückweg vom Strand einen Stopp bei einem der großen Supermärkte außerhalb des Zentrums eingeplant. Und alles musste danach getragen werden! Wir waren froh um jeden Buggy, den wir schließlich zum Lastenfahrzeug umnutzen konnten...Strandleben
Da es in der Stadt keine Strände gibt, ist man zum Strand immer mit dem Auto unterwegs. Wir haben die bekannten Beachclubs ausgelassen: zu voll, zu laut, zu teuer mit Kindern! Unsere Freunde haben uns den tollen Strand Lia Beach und Mini Lia Beach gezeigt, der meistens relativ leer und sogar bei stärkerem Wind noch angenehm ist. Von Mykonos Stadt in 30 Minuten zu erreichen.Restaurants und Shopping
Wir waren insgesamt dreimal essen und haben uns besonders bei der Taverna Paraportiani am Ag. Monis Square sehr wohl gefühlt. Solide griechische Küche, leger und kinderfreundlich mit viel "Auslauf" auf dem kleinen Platz vor der Taverne. Am Goumenio Square sind sowohl das Familia Restaurant (bei diesem Namen!) und das Caesar's familienfeundlich und für bewegungsfreudige Kleinkinder zu empfehlen. Die besonders exklusiven Restaurants, die Mykonos zu bieten hat, haben wir dieses Mal aus Rücksicht auf unserer Nerven und die der anderen Gäste gemieden. Mit einem Krabbelkind hätte uns Ruhigsitzen wirklich auf eine harte Probe gestellt! Das beste Eis in Mykonos gibts bei Gelarte direkt am Hafen. Ausgefallene Sorten wie Snickers oder Mozartkugel haben die ganze Familie begeistert! Das ganze Zentrum von Mykonos ist übersät von kleinen feinen Boutiquen. Hier sind natürlich die großen Marken vertreten, aber auch viele Geschäfte, die den einzigartigen Mykonos-Style anbieten: Boho-Hippie-lässig gepaart mit mondän-elegant. Besonders frisch und mit hübschen Accessoires (und Souvenirs!) für Mamis und Kinder ist der neue Anamnesia-Shop. Hier findet man tolle Produkte mit Entwürfen von jungen griechischen Designern: coole Kissen mit Muschelmuster oder eine Meerjungfrau als Kuscheltier... Wer beim Spaziergang durch die Stadt aufmerksam hinschaut, wird vielleicht auch dem Maskottchen der Insel, einem Pelikan begegnen. Der original Pelikan "Petros" wurde der Legende nach 1958 angespült, von einem Fischer aufgepäppelt und zum Symbol der Insel. Nach seinem Tod 1986 schenkte Jackie Kennedy-Onassis der Insel einen Nachfolger. Hagenbecks Tierpark aus Hamburg und der Tierpark Hellabrunn aus München haben jeweils einen weiteren Pelikan gespendet. Wir haben erfahren, dass zumindest einer der drei vormittags gerne in Klein Venedig herumwandert...Sonnenuntergang
Den berühmten Sonnenuntergang von Mykonos haben wir täglich von anderen Orten aus bewundert. Unsere Favoriten: 1 Die Windmühlen Besonders fotogen und damit ein Touristen-Renner ist der Platz vor den vier Windmühlen. Ziemlich windig und kein Ort, an dem man sich lange aufhält. Aber bestimmt gibt es genug Postkartenmotive zum Fotografieren! 2 Terrasse beim Folklore-Museum Die Terrasse beim Folklore-Museum bietet einen tollen Ausblick aufs Meer. Wenn man Glück hat und es genug Wind gibt, kann man dort auch ein paar wagemutige Kitesurfer beobachten. 3 Hafenmauer Die Mole im Hafen wird von den Wassertaxis der Kreuzfahrtschiffe angefahren. Die grosse Hafenmauer ist aber auch ein phantastischer Ort, um zu sehen, wie die Sonne das Meer küsst. 4 Bar in Klein Venedig Klein Venedig ist ein Stadtviertel mit verwinkelten Gassen und vielen Bars, die alle aufs Meer hinausblicken. Da man im Familienurlaub nicht gerade das Nachtleben von Mykonos unsicher macht, kann man hier zumindest gehörig Barluft schnuppern! Zur Zeit des Sonnenuntergangs lässt es sich z.B. in der Galleraki Bar auch mit Kindern wunderbar sitzen und einen Sundowner trinken!Inselhopping
"Inselhopping" haben wir für uns neu entdeckt und es scheint das perfekte Urlaubsmodell! So lassen sich Cocktail-Runden und schicke Mittelmeer-Atmosphäre verbinden mit echtem Familienurlaub zum Entspannen für alle. Unter Luxus verstehen wir als Familie heute Ausschlafen, ein Buch lesen, im Meer schwimmen, eine Sandburg bauen. Aber genauso auch eine elegante Kulisse, schicke Boutiquen und eine aufregende Stadt. Wir hatten beides! Wenn uns einer fragt: ...wie in der Raffaelo-Werbung. Nur besser. Und mit Kindern!Übrigens: "The Salonette Stories" ist mein Mama-Blog für München und Hamburg. Wollt Ihr ein bisschen mehr von mir und meiner Familie sehen und immer up to date sein? Dann folgt mir auf Instagram oder Facebook. Ich freue mich auf Euch!